Vita des Künstlers Alfred Karl Maria Kreutzberg
Im Jahre 1947, im Dezember, es war der 18., wurde er geboren und zwar in Marktbreit in Unterfranken als Kind der Mediziner und Orthopäden Dres. Elisabeth und Alfred Kreutzberg. Im Zusammenhang mit der Familie muss man auch Pit Kreuzberg erwähnen, den bekannten Eifelmaler, da er mit ihm näher verwandt ist als das fehlende „T“ im Namen vermuten lässt. Pit Kreuzberg verstarb 1967 in Bad Honnef.
Die Eltern des Künstlers zogen nach der Währungsreform nach Duisburg-Hamborn, wo sie eine Anstellung fanden und Kreutzberg die Schule bis zum Abschluss auf dem Gymnasium besuchte. Als “Gerechtigkeitsfanatiker” studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Bonn und München. Selbständiger erfolgreicher Rechtsanwalt wurde er dann in Bad Honnef. Hier machte er sich selbständige, plädierte bei den obersten Bundesgerichten ließ sich die Zeit nicht nehmen, neben dem Rechtsanwaltsberuf auch Künstler zu sein.
Seit seinem 5. Lebensjahr, d.h., seit dem er feste Erinnerungen hat, malte, kritzelte und gestaltete er Bilder, ganz gegen den Strich der Zeit vom Normalbürger.
“Du malst wie Picasso!” sagte sein Kindermädchen zu ihm mit erhobenem Finger. Mahnend vor ihm stehend, in einem Kittel bekleidet, war für sie das Unverständlichste was es gab, für den kleine Kreutzberg, das Größte.
Nach vielen Jahren trafen sie sich anlässlich der Beerdigung seines Vaters wieder und er sprach sie darauf nochmals an. „Weißt du noch“, sagte er, „dass du zu mir gesagt hast, „du malst wie Picasso”“, worauf sie ihm jetzt leicht über die Schulter streichelte und aufrichtig tröstend sagte: “Du, das war gar nicht so gemeint!”
Diese herrliche Episode aus dem Privatleben des Künstlers zeigt, dass sich das Kunstverständnis zu Gunsten Picassos noch nicht gewandelt hat, sondern noch so gesehen wird wie in den 50er Jahren.
Seine erste Ausstellung hatte er mit 19 Jahren im Erzbischöflichen Vikariat zu Essen. Nur noch wenige Bilder sind aus dieser Zeit erhalten. Er malte ununterbrochen: Tuschezeichnungen im kleinsten Format, einige wenige Ölbilder, soweit es die finanzielle Situation zuließ. Skulpturen mit verschiedenen Materialien, wie Eisen und Magnesium oder in Ton, Kreidezeichnungen und nicht zuletzt Malereien mit Buntstiften sowie Ölkreide und Ölfarben standen dann im Vordergrund des späteren Schaffens.
2002 entschloss er sich, mit seinen Werken an die Öffentlichkeit zu gehen, die es ihm leicht macht, auch zu seiner Behinderung zu stehen, da er seit über 12 Jahren an der parkinsonschen Krankheit leidet.
Weder bei der Kunst, noch im Beruf lässt er sich die Chance nehmen, seine Lebensfreude deutlich zumachen. „Der Klügere gibt nicht nach - er muss allerdings kreativ sein“, meint Kreutzberg.
Er liebt es, über seine Behinderung auch Scherze zu machen. Dabei teilt er mit, dass er den lieben Gott gebeten habe, “Herr, lass mich zittern, damit ich gute Palmen malen kann. Er erhörte mich, ließ mich zittern, vergaß aber, die Sache wieder abzustellen, weil er für wichtigere Dinge Zeit brauchte“, so Kreutzberg.
Unter anderem stellte er regelmäßig seine Bilder in Galerien, aber auch beim Landgericht Bonn oder beim Amtsgericht Königswinter aus.
Jeden Tag feiert er die Geburt eines neuen Bildes. Er sagt dazu: „Man ist süchtig, lebt süchtig, wird aber hierfür - Gott sei Dank - nicht bestraft, sondern durch die Freude und Gefühle des Betrachters belohnt, wenn er die Seele des Bildes entdeckt: mich.“